Verdammt magisch: Schwule Fantasy-Romantikkomödie (German Edition) by Mars Regina

Verdammt magisch: Schwule Fantasy-Romantikkomödie (German Edition) by Mars Regina

Autor:Mars, Regina [Mars, Regina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-06-30T22:00:00+00:00


23. Über den Dächern von Løbago

Das Licht wurde wärmer und die Schatten kühler, während sie zum Arkanen Institut gingen. Rascher als auf dem Hinweg. Es drängte. Norman wusste nicht, was genau drängte oder ob er überhaupt dafür bereit war, doch sie mussten zurück. So schnell wie möglich. Die Aufregung brandete durch seinen Körper. Immer wieder versuchte einer von ihnen, ein unauffälliges Gespräch anzufangen, als sie über die Bürgersteige eilten. Aber das scheiterte stets. Jedes Mal, wenn ihnen ein Wort herausrutschte, das minimal zweideutig war, wurden sie knallrot und konnten nicht weiterreden. Verdammt, was war das?

»Mann, wir machen die fertig. So richtig. Beim nächsten Hindernisrennen.« Norman lächelte. »Das wird der Hammer.«

»Der … Hammer«, bestätigte Heimfried und lief rot an.

Oh. Norman dankte allen Göttern, dass der Mantel den Hammer in seiner Hose verbarg, und konnte schon wieder nicht weitersprechen.

Er stieß einen erleichterten Seufzer aus, als das Institut vor ihnen auftauchte. Groß und mächtig, erhaben und schön im Licht der Abendsonne. Gleich würde sie untergehen. Der Himmel flammte bereits in den wunderbarsten Farben, verschwommen im Dunst der Fabrikschornsteine.

»Ich hab eine Idee«, raunte er Heimfried zu. »Komm mit.«

Ein eifriges Nicken war die Antwort. Verdammt, war der Kerl immer so … verführerisch gewesen? Der geschmeidige, schlanke Körper hüpfte vor ihm die Treppenstufen empor, so dass die Jackettsäume hochflogen und ihm einen Blick auf den knackigen Hintern gewährten.

Leute kamen ihnen entgegen. Ab und zu sogar welche, die er kannte, aber Norman blieb nicht stehen. Er hätte sich nicht einmal die Zeit genommen, Pessni eine reinzuhauen. Selbst als Gudrun Lovell ihn einen Versager nannte, stapfte er weiter voran.

»Hier entlang«, befahl er, als Heimfried in ihren Gang einbiegen wollte.

Der Weg zum Dach war mit Teppichen ausgelegt und leer. Ja, plötzlich war es fast still. Nur gelegentliches Knacken und Knarren und weit entfernte Stimmen zeugten davon, dass sie nicht allein waren. Norman fummelte den Schlüsselbund aus der Manteltasche hervor, steckte den harten Schlüssel in das gierige Loch und wurde rot.

»Woher hast du den?«, fragte Heimfried.

»Vom Strafdienst.« Er grinste. »Um die Zeit ist es abgeschlossen, weil …«

Ein Geräusch ertönte aus dem Flur, direkt hinter der nächsten Ecke. Blitzschnell huschten sie durch die Tür. Norman schloss ab. Sie lauschten. Die Schritte gingen vorbei.

»Es gab Zwischenfälle«, sagte er. »Hat der Hausmeister erzählt. Hier oben kommen sie her, um rumzutändeln, also, so hat er das genannt. Das mag die Institutsleitung nicht. Die hassen es, wenn bei Sonnenuntergang alle Pärchen in Romantikstimmung sind und nach hier oben kommen, weil sie den Himmel anschauen wollen.«

»Ah. Ach so.« Heimfried biss sich wieder auf die Lippen. Viel zu prall. Norman wankte die letzten Stufen mehr hinauf, als dass er ging. Sie waren wirklich allein. Niemand sonst befand sich auf dem Dach. Nur sie beide standen unter dem Firmament, das in ihrem Rücken dunkelblau wurde. Da, wo sie hinsahen, leuchtete es, als würde es brennen. Heimfried blickte in den Sonnenuntergang, als würde er den zum ersten Mal sehen.

»Ich dachte, das gefällt dir«, sagte Norman und räusperte sich. »Du hast gesagt, dass du bei euch zuhause abends immer rausgeschaut hast.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.